Sonntag, 11. November 2012

Es bringt nichts. Es ist absolut kontraproduktiv und eine Illusion. Dass man mehr essen könnte, weil es ja wieder rauskommt. Schon verlockend. VERDAMMT verlockend, wenn man Essen liebt. Aber es klappt nicht. Es klappt fast nie, es kommt nie alles raus. Man wird fett. Mehr Selbsthass geht kaum noch. Man denkt es ist der Superlativ, man hat das Ultimative gefunden. Das ultimativ Negativste überhaupt, wenn dann.
Außerdem ist es geschmummelt. Wer will schon schummeln? Nein. Ich nicht. Ich will ehrlich zu mir sein. Und wenn ich dünn bin, dann will ich das auf ehrlichem Wege erreicht haben. Ich will dem Essen entsagen können, Disziplin ist lebensnotwendig. Und ich will ein schönes Leben haben, in Zukunft.
Natürlich wirds nicht immer leicht. Aber es ist wie ein Weg ins Glück. Und komplett in meiner Hand, das einzige was fremdbestimmt wird sind die Einkäufe. Ungesundes Zeug, was Genuss suggeriert und auch durchaus einer sein kann, in Maßen. Aber dazu bin ich offensichtlich nicht bereit. Erst muss Disziplin her.
Mein unterbewusster Gedanke, ich sei ja in Therapie, die helfe mir schon, ist Schwachsinn. Das einzige, was ich dort lerne, ist mehr über Psychologie. Nicht besonders wertvoll mehr, aber immerhin habe ich gelernt, was Verhaltenstherapie bedeutet (und dass sie nichts für mich ist). Trotzdem kann ich von diesem Mann lernen. Lernen, aber nicht geholfen bekommen. Das muss ich allein hinbekommen.
Der Gedanke an die Klinik, gleichbedeutend mit "es wird alles gut", ist nicht kompletter Schwachsinn, aber trotzdem irreführend. Wer weiß, wie die dort sind? Ob sie mich mästen? Abnehmen lassen werden sie mich bestimmt nicht. Wach endlich auf Juliette. Es geht nicht immer nur um deine Wünsche (Körpertherapie und Diäternährungplan)
Dashier ist das Leben, und du wirst dich ihm stellen, gnadenlos. Ohne Bulimie und mit Disziplin.
Fast schon wünsche ich mir auch ein Leben in Armut. Erst der ganze scheiß Wohlstand bringt diese Miseren hervor. Ich will nicht sagen, dass sie schlimmer sind. Aber man ist so egoistisch, so verdammt. Lebt man am Existenzminimum, dann hat man noch träume, dann weiß man, was das Leben ist. Und befasst sich nicht nur mit sich selbst, weil man sonst nichts zutun hat.
Bald ist dieses Leben vorbei. Es klingt so scheiße paradox, "wenn ich mein Abitur habe". Aber dann ist es vorbei und ich kann machen was ich will. Manchmal zweifle ich am Psychologiestudium. Vielleicht wird das Plan B. Vielleicht sollte ich den Menschen auf eine andere Art und Weise helfen. Vielleicht sollte ich wirklich nach Afrika oder so. Nein, Afrika ist zu hart, aber irgendwie aktiv werden. Raus aus diesem Egoismus. Das bin nicht ich. Und bald ist es soweit. Ich muss mich dafür rüsten. Ich muss gesund werden. Ich muss ein bisschen abnehmen um mich wohl zu fühlen, um bereit zu sein, meinen Fokus auf andere zu legen. Und auf deren Zukunft.
Zwei Träume leben, ach, in meiner Brust. Der eine voll von Stadt und Lust, dünn und präsent, doch den Blick nur auf den Cent. Der andre dort, fern und  fort, glücklicher? Man weiß es erst - vor Ort.
Ein bisschen banal, aber ihr müsst ja nicht auf den "like" Button drücken.  
Gute Nacht, Juliette :*


3 Kommentare:

  1. Oh schöner Text. Konzentrier dich aufs gesund werden mach das was du willst. Und kotz nicht mehr. Das macht alles nur schlimmer. Ich wünsche dir alles gute und hoffe du findest den richtigen weg <3

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    1. Finde ich auch ... Kotzen ist keine Lösung und Gesund sein ist das wichtigste im Leben :-) Liebe Grüße N.

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  2. Vielen lieben Dank:) Ein Glück gibt es bei uns in der Mensa immer noch einen Salat. Bei den Mandarinen bin ich mir auch nicht sicher, ich denk aber meistens lieber zu viele Kalorien als zu wenig, dann bleibt die böse Überraschung aus.
    Ich finde den kleinen Vers am Ende toll:) Dasselbe geht mir auch ziemlich oft durch den Kopf :s, allerdings habe ich noch ein wenig Zeit.
    Ich wünsch dir außerdem ganz viel Glück bei dem Kotzen :**
    Ganz Liebe Grüße
    <3 Zelda

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